Unser
Leitbild:

Wir stehen für eine offene, demokratische, vielfältige und solidarische Bürger*innengesellschaft, in der sich Menschen in gleichberechtigter Freiheit und Sicherheit entfalten, unterstützen und voranbringen. Wir bieten politische Bildung sowie fachliche und persönliche Beratung an, die humanistischen emanzipatorischen, demokratischen und interreligiösen Prinzipien folgt.

Wichtig sind für uns deshalb:

gegen jegliche Form von Extremismus, Hass und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (bspw. Queerfeindlichkeit, Rassismus, Islamfeindlichkeit, Misogynie, Antisemitismus) einzustehen.

eine an Heterogenitätsdimensionen orientierte Bildungs- und Aufklärungsarbeit.

die Schaffung diverser niedrigschwelliger Bildungsangebote, die Teilhabe für alle ermöglichen.

Empowerment für queere Personen und heranwachsende Frauen, die in engen traditionellen Geschlechterrollen sozialisiert wurden.

Unsere Angebote:

Schulische Workshops zu Themen wie Demokratiebildung, LGBTIAQ*, interreligiöses Zusammenleben, Medienbildung.

Beratung im Kontext von pädagogischer Weiterentwicklung und interreligiöser Bildung

Weiterbildung für pädagogische Fachkräfte  in der Jugend- und Erwachsenenbildung.

Empowerment durch Kultur- und Bewegungsangebote wie etwa Mädchen*- Yoga und Körpererfahrungstrainings

Veranstaltungen im Kultur-, Politik- und Gesellschaftsbereich wie bspw. Vortragsreihen, Filmabende, Diskussionsrunden

Unsere Zielgruppen:

Ein wichtiger Grundsatz unserer Arbeit ist der Zugang zu demokratiefördernder und selbstermächtigender Bildung für alle Menschen. Hierbei möchten wir die individuellen Identitäten, die persönliche Lebenserfahrung und die berufliche Situation der Personen, die unseren Zielgruppen entsprechen, einbeziehen.

Wir legen einen Fokus auf bestimmte Zielgruppen, da wir davon überzeugt sind, dass diese besonders von unserer Arbeit profitieren können. Hierzu gehören:

Schüler*innen verschiedener Klassenstufen und Schulformen

Personen, deren sexuelle oder geschlechtliche Identität nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht und die in konservativen Strukturen sozialisiert wurden

Muslimische und geflüchtete Frauen, Mädchen und nicht-binäre Personen, die aufgrund ihrer Sozialisation mit konservativen Rollenbildern aufwuchsen

Pädagogische Fachkräfte wie Sozialassistent*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen

Junge Erwachsene in der stationären Jugendarbeit, unbegleitete, junge Geflüchtete oder teilnehmende der außerschulischen Bildung

Olympe
de Gouges

Die Frau hat das Recht, das Schafott zu besteigen. Sie muß gleichermaßen das Recht haben die Tribüne zu besteigen.

Mit diesen bekannten Worten kritisierte Olympe de Gouges während des Höhepunkts der Französischen Revolution die patriarchalische Gesellschaft, die ihr und anderen Frauen grundlegende Rechte verwehrte, allein aufgrund ihres Geschlechts.

Wer war Olympe de Gouges, eine Persönlichkeit, deren Name im Vergleich zu vielen anderen französischen Revolutionären wenig bekannt ist? 1748 als Marie Gouze in Südfrankreich geboren, zog sie um 1770 von der Provinz in den Süden nach Paris, um dort ein neues Leben zu beginnen, und nahm fortan den Namen Olympe de Gouges an, um ihre soziale Herkunft zu verschleiern. Es wird behauptet, sie sei ein uneheliches Kind gewesen, was zu gesellschaftlicher Ächtung geführt hätte. Zusätzlich zur frühen Heirat, die eher einer Zwangsehe entsprach, wurde sie früh zur Witwe und Mutter.

Im Verlauf ihres Lebens beschäftigte sich Olympe de Gouges intensiv mit politischen Fragen und verfasste zahlreiche Artikel, Theaterstücke, Briefe, Pamphlete und Petitionen. Sie unterzeichnete viele davon mit den Worten „Todfeindin der Sklaverei“, was ihre klare Gegnerschaft zur Sklaverei verdeutlichte. Zu ihren politischen Interessen zählten auch Fragen nach gerechter Herrschaft und Geschlechtergleichstellung. Insbesondere setzte sie sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein, da Frauen trotz der Französischen Revolution von 1789 und der proklamierten Menschen- und Bürgerrechte weiterhin von politischer Teilhabe ausgeschlossen waren. Ihre Haltung lautete: Frauenrechte sind Menschenrechte. Um 1789 engagierte sie sich in der sozialen Frauenbewegung und organisierte Frauenversammlungen.

Sie veröffentlichte auch feministische Zeitschriften. Ihre Kritik richtete sich unter anderem gegen die französische Nationalversammlung, die zwar im Namen aller Franzosen sprechen wollte, aber große Teile der Gesellschaft, insbesondere Frauen, ausschloss. Aufgrund ihres öffentlich kritischen Auftretens und einer Anklage infolge eines „kontrarevolutionären Verhaltens“ wurde Olympe de Gouges für schuldig befunden und am 3. November 1793 durch die Guillotine hingerichtet. Erst 151 Jahre später, im Jahr 1944, erlangten Frauen in Frankreich das Wahlrecht. Olympe de Gouges war zweifellos eine mutige Vorreiterin dieses Rechts und legte einen Meilenstein für die Frauenbewegung und die Stärkung der Demokratie insgesamt.

Fatima Mernissi

Fatima Mernissi wurde 1940 in Fès (Marokko) geboren und stammte aus einer marokkanisch-muslimischen Familie. Sie war bekannt als eine engagierte Feministin in der islamischen Welt. Ihre akademische Ausbildung absolvierte sie in den Bereichen Soziologie und Politikwissenschaften sowohl in Frankreich als auch in den USA, und später wurde sie Professorin für Soziologie in Rabat. Für ihre bedeutende Arbeit erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter den Erasmuspreis im Jahr 2004.

Sie kritisierte unter anderem die traditionelle Rolle der Frau im Islam, die oft mit zahlreichen Einschränkungen verbunden ist, und forderte eine zeitgemäße Auslegung des Korans. Besondere Bekanntheit erlangte sie durch Werke wie ihre Dissertation „Geschlecht, Ideologie, Islam“ und ihr Buch „Der politische Harem“, das in 30 Sprachen übersetzt wurde. Dies bekräftigt ihre internationale Reputation und das breite Interesse an ihrer Arbeit.

Mernissi strebte danach, Frauen an Demokratie und Gleichberechtigung heranzuführen und sie in diesen Werten zu stärken. Bereits in den 1980er-Jahren fungierte sie als Herausgeberin des Buches „Der Harem ist nicht die Welt“, in dem sie elf marokkanische Frauen zu Wort kommen ließ: „In unserer Gesellschaft ist es seit jeher besonders schwierig gewesen, die Differenzen zwischen weiblicher und männlicher Weltsicht genauer zu bestimmen, weil die Frauen sich eben nicht öffentlich geäußert haben. Für die Entwicklung demokratischer Formen – und dazu gehört die Vielfalt der Meinungen und Argumente – in den islamischen Gesellschaften bedeutet es eine schwerwiegende Hypothek, dass allein die Männer sich Gehör verschaffen können.“ Als Feministin lag es ihr sehr am Herzen, dass Frauen ihre Meinung frei äußern können. Dies war für sie persönlich von großer Bedeutung, wie sie selbst sagte: „Wenn ich also versuche, eine Frau ohne Schulbildung dazu zu bringen, dass sie ihre Meinung äußert, dann ist das für mich, als ob ich mir selbst das Wort erteile, jenem anderen möglichen Selbst, das im traditionellen Schweigen hätte verharren müssen.“

Einige ihrer Werke wurden von marokkanischen Autoritäten teilweise zensiert, da sie als Gefahr für den gesellschaftlichen Konsens über den Islam galten. Dies zeigt, wie stark sie die Ansichten islamistischer Machthaber herausforderte, indem sie die Geschlechter- und Frauenfrage im Islam als eine dringende Herausforderung betrachtete.

Schließlich verstarb sie im Alter von 75 Jahren in der marokkanischen Hauptstadt Rabat.

Der Bus kann gebucht werden und zu Events oder Projektwochen an Schulen eingeladen werden.

Wir bieten Workshops und Gruppendiskussionen zu Themen zu Demokratiebildung, Medienbildung & Online-Radikalisierung, Feminismus, Geschichte der Demokratie, Antisemitismus und Themen wie queer und muslimisch. In Absprache mit den Einrichtungen wird immer auf die individuellen Themen der Gruppe eingegangen.

Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.